Phuket- der thailändische Ballermann

Asia, Thailand, Travel

Am nächsten Morgen wollten wir dann mit dem Local Bus nach Phuket fahren, um Geld zu sparen, weil der hat nur etwas um die 3-4€ gekostet. Dann sind wir ne halbe Ewigkeit nach Phuket reingefahren, Phuket ist ja eine Insel, aber der Abstand zum Festland ist wirklich so gering, dass das die Wenigsten wissen. Da wir zu einem Busbahnhof bei Phuket Stadt gebracht wurden, haben wir überlegt rufen wir doch den Peter an, ein Familienfreund von Massimo, der schon 25 Jahre auf der Insel wohnt. Denn weil meine Erwartungshaltungen schon ultra tief gestapelt waren gegenüber der touristischen Insel Phuket, hab ich vornherein schon ein Hotel gebucht, dass im Süden an einem der „schönsten“ Strände liegen sollte und das war dann ziemlich abgelegen und schwieriger zu erreichen. Der Peter am Telefon wusste auch nicht so richtig und meinte etwas von öffentlichen Bussen, die in den Süden fahren. Irgendwann hat er dann von seinem gebuchten Tauchkurs erzählt, bis wir dann irgendwann gechekkt haben, dass da seit 10 Minuten der Marco vom Tauchkurs spricht, der auch gerade in Phuket ist und nicht der Peter. Der hat sich bestimmt auch gefragt, oh man die fragen ja Fragen, wieso ausgrechnet mich xD Nach der ganzen Verwirrung haben wir es dann doch mal geschafft den echten Peter anzurufen, der dann sagte, vom Busbahnhof gibt es offene Busse Richtung Nai Harn Beach. Den haben wir dann auch genommen, wusste dank Google Maps, wo wir rausspringen mussten und haben dann iiirgendwann dieses Hotel gefunden. Völlig am Arsch haben wir uns dann zu dem besagt schönsten Strand von Phuket begeben und wenn das der Schönste gewesen sein soll, dann besteht für Phuket keine Hoffnung!

IMG_1964Haben dann noch einen weiteren Fail in einem Restaurant von Trip Adviser hinnehmen müssen, welches hingegen der Bewertung richtig mies war. Haben dann noch in einer Bar umgeben von Nutten ein, zwei Bier gezischt und Billard gespielt. Das konnte ja nur besser werden und so sind wir am nächsten Morgen ins „Breakfast Hut“ gegangen, was einfach nur super war und eine freakige Bedienung hatte. Da sind wir dann jeden Morgen traditionell aufgetaucht, warum groß suchen oder testen, wenn man weiß wo es gut ist…
Danach ging es dann zu weiteren Stränden mit Roller, die schon um einiges besser aussahen und so haben wir hier und da mal gestoppt und ein paar Strände getestet (Westseite).

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Irgendwann haben wir die Richtung Pattong eingeschlagen, welches als berühmtberüchtigte Party und Rotlicht-Hochburg gilt. Hier ist immer was los und zuerst haben wir gefühlte Stunden damit verbracht ein Restaurant abermals mit Hilfe von Trip Adviser zu finden, Wai Tai , und abermals wurden wir nicht entäuscht und konnten im Sonnenuntergang gutes Essen schäffeln.

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Nun wurden mal die Nutten getestet, ich wollte ein paar Stripper sehen, aber was da in dieser Barstraße abgeht ist schon ein harte Nummer. Man kann quasi keinen Millimeter gehen, ohne von Promotern angeschrien zu werden, die einen in diese und jene Bar reißen wollen und einem zusätzlich Ping Pong Shows anboten. Weil wir neugierig waren, sind wir mit Versicherung der Eintritt ist kostenlos, mitgegangen und zwischen Touristen platziert, die uns schon gespannt angeschaut haben, wie wir wohl beim dem Blick in die Getränke Karte reagieren werden. Ein Bier hat rund 30€ gekostet und war dann quasi der integrierte Eintritt. Da die nackten Frauen schon am tanzen waren, haben wir es uns noch kurz überlegt, aber haben uns dann so verarscht gefühlt, dass wir wieder rückwärts raus sind- nicht mit uns- so toll können thailändische Genitalien gar nicht sein, als dass es das Geld wert ist.

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Meiner Meinung kann ein Abstecher hierhin nichts schaden, aber nehmt euch eine Hand voll extra Nerven mit, denn das hat irgendwann kein Spaß mehr gemacht.

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Am darauffolgenden Tag ging es zum Liam Saem Beach, der weiter weg von uns im Westen liegt und vom Peter, dem Phuket Insider, als einer der schönsten Strände empfohlen wurde. Es ist eine ganz kleine Bucht, die man herabsteigen muss und wirklich sehr schön. Allerdings hatte ich mit einem Horror Sonnenbrand zu kämpfen und musste eher in den Schatten fliehen. Wir haben uns Schnorchel und Flossen gemietet und haben uns auf ins Wasser gemacht. Die Strömung war ziemlich hart und so wurde ich dann über ein paar Steinkorallen geschliffen und mein Nagel halbiert, yeah so ein Spaß! Dann kam noch Marco dazu, der sich ja auch auf Phuket rumtrieb und hat im Ernst auf seinem Tauchgang einen Walhai gesehen und ist 10 Minuten mit ihm geschwommen, und das in Phuket- und wir sehen auf der Tauchinsel Koh Tao nichts allzu Spektakuläres, was zur Hölle! Nachdem ein Thai-Masseurin mein Drama mit dem Sonnenbrand und der Flucht aus der Sonne beobachtet hatte, kam sie mit einem dicken Stück Aloe Vera an und hat mir den ganzen Rücken eingerieben, viel zu nett und das ganz umsonst und hat auch direkt geholfen.
Irgendwann ist ein dickes Gewitter aufgezogen, was echt übel aussah und wir haben uns langsam verzogen, waren eh mit Peter in einem Restaurant in Pattong verabredet.

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Leider waren wir zu spät dran und das Gewitter hat uns mit vollem Platzregen erwischt. Haben uns dann schnell am Straßenrand untergestellt und ein Bier getrunken. Als wir uns mit Peter getroffen haben, war auch pünktlich im ganzen Bezirk Stromausfall und so saßen wir im dunkeln im Restaurant, was aber eigentlich ganz lustig war. Peter hat dann einige coole und interessante Sachen erzählt, bin aber leider nebenher fast eingepennt, weil ich so ausgesogen von dem Sonnentag war. Sind dann nochmal auf die Barstraße und haben noch was getrunken, aber sind dann auch nach Hause, weil sich der Rückweg jedes mal ziemlich gezogen hat.

Zur Sicherheit in Pattong mal Außen im Massageladen aufgehangen: No Happy end :D

Zur Sicherheit in Pattong mal Außen im Massageladen aufgehangen: No Happy end 😀

An unserem letzten Tag in Phuket wollte Massimo nochmal seine Bräune intensivieren und so sind wir wieder an den Strand vom ersten Tag, der richtig hohe Wellen hatte gefahren und ich habe ca 3 Stunden im Wasser verbracht und mich des Lebens erfreut, wenn jemand von den Wellen weggerissen wurde, weil man 100€ wetten konnte, wer es schaffen und nicht schaffen wird- das war so ultra lustig.

IMG_1972Dann wollten wir noch nach Phuket Stadt fahren und ein paar Sachen einkaufen und so sind wir noch über einen Markt geschlendert, der extra zum thailändischen Neuhjahr geöffnet wurde und in ein Einkaufszentrum, um ein paar preiswerte Sachen zu kaufen.
Auf dem Rückweg sind wir wiedermal in ein Gewitter gekommen und mussten uns mit unserem Roller unterstellen.

IMG_2162In unserem Hotel war einfach schon seit 2 Tagen niemand an der Rezeption, wahrscheinlich einfach mal tschüss gesagt und in den Neujahrs-Urlaub aufgemacht, die Rolladen waren aufjedenfall runtergelassen. Und so konnten wir auch nicht zahlen, was wir sonst ganz gern gemachten hätten ( weil es nämlich super billig war). Aber so waren uns die Hände gebunden und wir mussten sogar unseren Transfer zum Flughafen irgendwie allein organisieren, was insgesamt echt ein beschissener Service war.
Der Flug ging sehr früh am nächsten Morgen, sodass wir noch genug Zeit in Bangkok hatten, um den ersten Tag vom Wasserfestival (Neujahr) hier auf der Khao San Road feiern zu können. Der Hintergrund ist eigentlich ein alter Brauch, wo Familienmitglieder und Buddha mit Wasser bespritzt werden, um mit Glück ins nächste Jahr zu starten.

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Mittlerweile ist das Ganze völlig ausgeartet und so ist so gut wie im ganzen Land drei volle Tage lang Ausnahmezustand und man kann nicht durch die größeren Städte gehen, ohne bis auf die Unterbux nass gemacht zu werden. Jeder, wirklich jeder ist mit Wasserpistolen bishin zu Wasserkanonen und aufwändigem Equipment bewaffnet und feuert Wasser herum was das Zeug hält. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als sich selbst zu bewaffnen und mitzumachen, weil auch die meisten Läden in diesen drei Tagen geschlossen haben.

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Am meisten geht es in Bangkok generell und speziell auf der Khao San Road, der Backpackerstraße ab, und genau dorthin wollten wir dann mit einem Tuk Tuk fahren. Der Fahrer war richtig lustig, bzw hinterlistig drauf und hat direkt bei der nächsten Kurve gehalten und ein paar Locals den Freifahrtschein gegeben uns von oben bis unten nass zu machen. Im Tuk-Tuk gefangen wurden eimerweise Eiswasser über uns geschüttet, was richtig schlimm war! Angekommen auf der Straße, ging eine Riesenparty, fast wie ein Festival und es wurde entsprechend eskaliert.

 

DSC00445DSC00448Leider wurden in den Läden kein Alkohol verkauft, um die wilde Meute wahrscheinlich zu versuchen im Zaum zu halten und deshalb sind wir in eine Seitenstraße in eine Bar, um uns einen gewissen Pegel anzutrinken. Das ist dann völlig aus den Ufern geraten, weil wir einen Deutschen getroffen haben, der schon lange in Japan wohnt und einen Typ aus Singapur, der mit seinen Drinks sehr spendierfreudig war sind wir mal eben 3-4 Stunden da hängen geblieben und mega betrunken weitergezogen.

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Nun war es richtig lustig und dunkel und die ganze Meute hat sich langsam durch die Straßen gedrückt. Auf der eigentlichen Haupstraße habe ich sogar eine kurze Massenpanik gespürt, weil es wirklich sehr eng und voll war und ein paar kleine Thaimädchen bestimmt einfach untergegangen sind. Dann kam mein Highlight, nämlich der Moment an dem mir ein Hirsel mit Schmackes auf seltsame Weise auf den Fuß getreten ist, sodass der Nagel am großen Zeh plötzlich locker war. Unten drunter hat sich ein Bluterguss gebildet und weil so feuchtfröhlich schön mit dreckigem Wasser herumgespritzt wird, hat sich das Ganze schon am nächsten Morgen enzündet gehabt- wie geil ist das denn!?
Mussten dann wieder super früh raus und zum Flughafen, wo ich mich dann endgültig von Massimo trennen musste, der dann seinen Flieger nach Deutschland nehmen musste, während ich in den Norden nach Chiang Mai flog. Ich bzw nein wir haben geheult wie Schloßhunde und für Außenstehende sah die Szenerie bestimmte mega dramatisch und übertrieben aus, aber wenn man die ganze Zeit miteinander verbracht hat und sich nun für 7 Wochen trennen muss, ist das halt nicht so leicht.

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Vor Allem hat mich zusätzlich der Fakt zum heulen veranlasst, dass ich von nun an allein unterwegs bin, worauf ich irgendwie auch gar keine Lust hatte. Aber Augen zu und durch und ab nach Chiang Mai!

Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass man sich Phuket, wenn man schon nach Thailand fliegt, sparen kann, da der Tourismus dort so an Oberhand gewonnen hat, dass es keinen Hauch an dem Originalen Thailand mehr hat und auch nicht so schön ist, wie beispielsweise Koh Tao oder Koh Phangan, alles ist zugebaut und dem Massentourismus gewichen, zumindest an den Orten, an denen ich war. Da Thailand generell schön ist, ist es vielleicht auch übertrieben zu sagen, dass es hier „hässlich“ ist, aber wiederum leicht zu sagen, wenn man hier schon viel Schöneres gesehen hat.

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