Koh Rong- die Backpackerinsel

Asia, kambodscha, Travel

Der Bus, der einen an dir Küste von Kambodscha (Sihanoukville) bringen sollte, stellte sich als Schlafbus heraus und besaß Betten. Das heißt man fuhr im Liegen durch die Gegend, wie ein echter Rockstar haha.

DSC00734 Leider muss man sich hier je nach Anzahl der Mitfahrer auch noch das eine, schon „asiatisch“ von der Größe her angehauchte Bett auch noch mit einem anderen Mitfahrer teilen. Das kann dann, wenn man wie ich allein reist, jede beliebige Person sein, neben der man dann dicht an dicht stundenlang liegt, abgetrennt durch eine Eisenstange, die das eigene Territorium markieren soll. Das wäre den meisten Deutschen ein Graus, so dicht an dicht, aber hier in Asien normal, also ran an den Bettpartner! Konnte erstaunlicherweise ganz gut schlafen im liegen und kamen dann bei Tagesanbruch in Sihanoukville an, dem Küstenörtchen, das mir sehr heruntergekommen und verdreckt schien. Schnell weiter mit dem Schiff zu der Backpacker- Insel Koh Rong, auf der es keine Straßen gibt und wo der Strom aus Generatoren kommt. Die Hauptstraße war der Hauptstrand, an dem sich dicht an dicht Hostels angesiedelt haben…

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DSC00740Und sonst gibt es auf dieser Insel so ziemlich nichts als Dschungel. Eine richtige Seele-baumeln-lassen-Insel, obwohl hier die vorherrschenden Besucher (Backpacker) auf Halligalli eingestellt sind und fast jedes Hostel somit auch eine Bar integriert hat, wo abends der Bär steppt. Tagsüber kann man hier schnorcheln, am Strand liegen und kleine Ausflüge machen ( die angeln, schnorcheln und der B

esuch eines Strandes am anderen Ende der Insel beinhalten.) Ansonsten nichts! Mal ausprobieren…der Kölner, mit dem ich gereist bin kannte noch zwei englische Typen, die wiederum zwei englische Mädels kannten und somit waren wir plötzlich, plus einer aus Singapur, ne bunte Mischung mit 7 Leuten. Über Hostelworld kann man auch hier vorbuchen, ich würde aber empfehlen spontan vor Ort zu schauen, denn meist ist immer etwas frei und ständig entstehen hier neue Unterkünfte, die online noch nicht gelistet sind.

DSC00748 Wir haben dann abends in den Geburtstag von dem einen englischen Mädel reingefeiert, der um ca 12 an der Pommesbude endete….man bekommt hier einfach 2 Riesencocktails für insgesamt 3€ in der happy Hour, daher waren wir gut betankt nicht mehr ganz Herr der Lage.

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Zusätzlich wird hier um 12 die Musik ausgeschaltet bzw leise gemacht, sodass die Nachtruhe erzwungen wird und in manchen Hostels sogar der Strom über Nacht abgestellt wird. Am nächsten morgen sind die beiden Engländerinnen plötzlich Hals über Kopf abgereist und haben etwas gefaselt von wegen es ist was in der Familie passiert, hier gäbe es zu schlechtes Internet, sie müssen zurück ans Festland etc. Ob das stimmt oder ob sie einfach keinen Bock mehr hatten, da die eine wegen ihrem missratenden Geburtstag leicht pissed war und eventuell ne Ausrede gesucht haben, weiß ich bis heute nicht. Fest steht, dass ich nun allein im Hostelzimmer war und die Jungs nebenan gestapelt und ich nicht einsah die Zimmerkosten nun allein zu tragen. Also erstmal Stress sich um ein neues günstigeres Hostel zu kümmern und dann etwas am Hauptstrand gechillt, der echt schön ist…

DSC00743 Später Nachmittags haben sich die Jungs und ich entschieden an den geheimen Top Strand auf die andere Seite der Insel zu wandern. Dafür musste man einem Pfad folgen, der mit Flip Flops an bäumen markiert war und durch den Dschungel einen Hügel hoch und auf der anderen Seite wieder runter führte. Es war super heiß und anstrengend und ich hatte Schiss auf Schlangen zu treffen und man ist gefühlt ewig gelatscht.

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Irgendwann wurde es sogar richtig gefährlich, da wir auf der Bergspitze ankamen und nun die Felsen runterkraxeln mussten, nichts bebaut, gesichert und obendrein in Flip Flops….es gibt hier keine ärztliche Versorgung auf der Insel, sodass man höllisch aufpassen musste, nicht abzurutschen und sich dementsprechend zu verletzen.

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DSC00759Unten angekommen, begrüßte uns erst einmal eine Panierraupe. Denn auch hier macht der Tourismus nicht halt und die Kambodschaner haben Blut geleckt. Ich schätze die Insel wird in ein paar Jahren so aussehen wie alle Inseln in Thailand heute und die Idylle und das Aussteigerfeeling verschwinden. Wenn also jemand das noch erleben will, sollte er sich so schnell wie möglich auf den Weg machen… Der Strand „Long beach“ war echt long, aber so einsam war der gar nicht und wunderschön ebenfalls nicht. Außerdem wussten wir schon vorab, dass es hier von Sandfliegen wimmelt und sind auf Risiko einfach mal losgezogen, dummer Fehler! Auf der anderen Seite der Insel wird überall Kokosfett verkauft, weil das wohl gegen die Viecher helfen soll und mir ist dann erst aufgefallen, als ich den Strand etwas erkundet habe wie schon zig kleine Fliegen an mir klebten und mich aussaugten bzw bissen…die Stiche jucken unheimlich und im Gegensatz zu einem Mückenstich, der nach 2-3 Tagen verschwindet, halten diese Stiche oft wochenlang. Wir konnten uns nur ins Wasser retten und es begann schon zu dämmern.

DSC00770Glücklicherweise hatten die Einheimischen hier auch schon ein Geschäft geschnüffelt und hatten Longboats organisiert, die einen für 2€ zurück auf die andere Seite der Insel brachten, im Sonnenuntergang eine sehr schöne Angelegenheit!

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Am nächsten Tag fühlte ich mich etwas Fehl am Platz in der Jungs Gruppe, die im Hangover Koma lag und organisierte mir deshalb einer dieser Touren, die man für 10€ buchen konnte und die den halben Tag lang gingen. Es ging um 13 Uhr los, ein Longboat bunt gemischt mit verschiedenen Leuten zunächst an einen Schnorchel Platz, der nun nicht sooo herausragend war. Danach ging es ins tiefere Wasser zum angeln. Jeder bekam eine Rolle und ein langes Stück Schnur darum mit Haken und einem Köder dran und könnte sein Glück probieren. Jedes Mal wenn ich angeln ausprobiere stell ich mich als absoluter Looser heraus und konnte nur die Leute um mich herum beobachten, die den ein oder anderen Fisch schnappen konnten…

DSC00778Hab mich direkt mit zwei Mädel aus Israel angefreundet, mit denen ich auf dem Boot chillte- anschließend ging es wieder an den einsamen Strand mit den Sandfliegen und auf dem Boot wurden den Fische zubereitet und kurz danach ein Barbecue angeboten, dass man sich am Boot abholen und am Strand genießen konnte- zusammen mit den Sandfliegen natürlich.

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IMG_3097Um sich zu retten, flohen die meistens von uns ins Wasser und wir spielten alle zusammen in einer kunterbunten Gruppe mit einem Ball-yeah! Ein amerikanisches Mädel erzählte, dass sie sich mit ihrer Schwester in Nepal treffen wollte, kurz vor der Landung aber das große Erdbeben losging und sie solange im Kreis flogen bis sie in Indien notlandeten- Schwein gehabt! Dann entschieden sie sich spontan nach Kambodscha zu fliegen. Fand ich ne krasse Story…

IMG_3101Ein cooler Teil des Ausflugs kam erst im dunkeln. Wir wurden kurz zurück am Strand rausgelassen und hatten uns ein paar Happy Hour Cocktails besorgt als wir um dunkeln zurück kommen sollten und wieder mit dem Boot aufs Meer fuhren. Jetzt wurde es richtig Bombe, denn um dunkeln konnte man leuchtendes Plankton sehen. Man schwomm quasi im Finsteren, nur das Mondlicht, im Meer und bei jedem Schwimmzug leuchtete das Wasser um einen herum magisch- das war ein Mega Erlebnis, auch wenn ich etwas schiss vor nachtaktiven Haien hatte…ich ging mit den Mädels abends essen und der nächste Tag sollte der letzte Tag auf der Insel sein. Ich nahm mir vor bevor ich in Singapur auf Stadttour gehe nochmal Bräune zu tanken und schätzte das ganze mehr als Fehl ein und endetet als fetter glühender Krebs. In meinem Leben hatte ich noch nie so einen krassen Ganzkörper-Sonnenbrand, bei dem sogar das laufen weh tat- unfassbar fail!

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§$%&ZUIO Gegen Nachmittag nahm ich eine Fähre, die so zweimal am Tag fährt, und kam zurück ans Festland, übernachtete dort noch eine Nacht in einem Hostel und aß zu Abend wie ein Opfer allein im einem italienischen Restaurant als einsamer hochroter Hummer, aber dafür skypend mit meiner Mutter. Am nächsten morgen sollte mein Bus zum Flughafen gehen und es ging auch alles relativ glatt und ich bekam meinem Flug nach Kuala Lumpur! Ich wollte von da aus so schnell wie möglich nach Singapur, am besten mit einem Nachtbus und raste mit kompletten Gepäck durch die Stadt auf der Suche nach einem Busbahnhof. Dort war wohl schon alles ausgebucht, doch irgendwie hatte ich doch Glück und ein paar Stunden später, um halb 2 nachts sollte ein Bus nach Singapur gehen. Schon beim warten merkte ich wie sich einer der Sandfliegenstiche am Fuß entzündete- für Entzündungen habe ich wirklich einen Hang, perfekt dachte ich mir und versuchte es grob zu verarzten und mit Salbe einzuschmieren. Mehr dazu im Singapur-Bericht!

Zusammenfassend ist Koh Rong einem Besuch wert, mal etwas abseits vom klassischen Tourismus, aber wer weiß wie lange das noch so sein wird, also nichts wie hin ! 🙂

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