Im Dschungel von Ubud

Asia, Indonesien (Bali), Indonesien(Bali), Travel

Nun sollte es ins sagenumwobene Ubud gehen, in dem Julia Roberts im Film „Eat,Pray,Love“ mit ihrem Fahrrad durch riesige Reisfelder strampelt. Einige Reisfelder hatte ich ja schon gesehen, aber nicht von allzu nah und auch keine Riesigen, daher freute ich mich wie ein Keks endlich auch mal ins Landesinnere und in den Dschungel zu kommen.

Louisa und ich ließen uns von einem Taxi abholen (das ist der easieste Weg und auch noch recht erschwinglich, man fährt eine gute Stunde). In Ubud waren viele Unterkünfte schon ausgebucht, wir bekamen aber noch etwas in einem Homestay in einer der Seitenstraßen vom Ort Ubud. Der Taxifahrer hatte leichte Orientierungsprobleme und das Taxameter lief immer weiter, da mach ich ja kurzen Prozess, da ich mein Navi im Handy zur Hand hatte und wusste, dass die Unterkunft nicht weit weg war. Mit Koffer, Kind und Kegel ging es die Straße hoch und dann fanden wir es auch gleich. Es befand sich ziemlich am Ende Straße Jl.Sri Wedari auf der rechten Seite, leider weiß ich nicht mehr wie es hieß. IMG_4578

Es handelte sich hierbei um eine Art Tempel, in denen man sein eigenes Zimmer hatte, simpel, mit Ventilator und einer Kakerlake im Bad, aber das ist in so heißen Ländern ebenerdig nun mal so…dafür war die Anlage ein kleiner Traum, die Familie war super lieb und es war etwas Besonderes für rund 10€ die Nacht in einem Tempel zu schlafen.

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Wir gingen erst mal in ein von Tripadvisor empfohlenes Restaurant um die Ecke „Nomad“, dass ich zu hundert Prozent empfehlen kann. Man sitzt auf einer Anhöhe, aber auf Kissen auf dem Boden und isst an Tischen, die ebenfalls ganz niedrig stehen und das Essen ist 1A.

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Danach hatten wir uns für den Rest des Tages eine Attraktion von Ubud ausgesucht, der Monkey Forrest, in dem rund 600 Affen rumlungern. Wir schlenderten die Hauptstraße „JL Monkey Forrest“ runter, in der sich ähnlich wie in Seminyak, stylishe Boutiquen angesiedelt hatten. Ich empfehle hier auf keinen Fall Mitbringsel bzw. Touristen-Andenken wie Buddha etc. zu kaufen, die sind hier im Zentrum um einiges teurer, und nur etwas weiter außerhalb bekommt man die Produkte zu dem Bruchteil des Preises.

IMG_4579 Der Affenwald kostete ein paar Euro Eintritt, war aber wunderschön im Dschungel angelegt.

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Hier regieren die Affen, die durch die Vielzahl an Touristen auch teilweise schon sehr frech geworden sind und man auf sein Hab und Gut mehr als Acht geben sollte! Teilweise sind die Affen sogar recht aggressiv und man muss aufpassen, was man tut, da sie einen auch neugierig anspringen würden und den Rucksack durchwühlen wollen, wenn sie merken, dass es dort etwas Essbares zu holen gibt.

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IMG_4738Es ist trotzdem ein kleines Erlebnis und wir hatten unseren Spaß, vor Allem die Babies sind zuckersüß.

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Abends trafen wir uns mit Jonny, der auch hier in Ubud hauste und sogar die Französin Claire war wieder da (man trifft Traveller-Buddies auf der Reise fast immer wieder nochmal irgendwo!). Mit einem Haufen kanadischer Franzosen gingen wir in eine Art Beachclub und ließen den Abend mit einer Shisha ausklingen.

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Der nächste Tag sollte top werden, heute wollten wir die für Ubud bekannten Reisterrassen erkunden. Unser Homestay vermietete auch direkt Roller und so ging es on the road, wobei wir sofort an den nächstbesten Souvenirshops etwas außerhalb hängenblieben und zuschlagen mussten.

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Nicht sehr weit entfernt trafen wir dann auf etwas, was mir immer in Erinnerung bleiben wird und an Schönheit kaum zu übertreffen ist. Die „Tegallalang“ Reisterrassen, die durch stetigen Besuch von Touristen besonders prächtig gepflegt werden.

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Im Mai, frisch nach der Regenzeit platzt die Natur hier aus allen Nähten und in meinem Leben habe ich keinen grüneren und „ von der Natur her lebendigeren“ Ort als Bali gesehen. Es war wie im Bilderbuch durch die Reisfelder zu laufen, obwohl ich den steilen Abstieg für ältere Menschen als ziemlich bedenklich empfinde, da der super rutschig ist.

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Der einzig negative Aspekt an diesem wunderschönen Ort allerdings ist, dass die Balinesen hier den Geldbraten gerochen haben und tatsächlich Häuschen mit einer Art Maut eingeführt haben, in dem eine Spende abgegeben werden kann, um weitergehen zu dürfen. Lächerlich, denn Spende klingt für mich immer noch freiwillig und da ich Touristenabzocken über alles hasse, wollte ich diese nicht abgeben, der Herr hätte mich aber nicht weiter gelassen, sodass wir unsere Zwangsspende da lassen mussten. Selbst ein Bauer mit Reiskorb auf den Schultern hat wild gewunken und wollte Geld als ich ein Foto von ihm machte…nochmal lächerlich xD

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Danach ging es weiter zu einem Tempel, den uns der Inhaber unseres Homestays empfohlen hat „Gunung Kawi“, der sich ganz in der Nähe befand. Vorbei an urtümlichen Orten, an denen Reis am Boden mühevoll getrocknet wird, kamen wir am Tempel an, der wiederum einen kleinen Eintritt kostete und forderte einen Schal um die nackten Beine zu schlingen, aus Respekt den Göttern gegenüber.

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Am Wegesrand innerhalb des Tempelgebietes hatten sich viele Verkäufer niedergelassen, die ausgehüllte Kokosnüsse verkaufte, in deren Hülle Muster und richtige Kunstwerke eingeritzt waren. In die konnte man dann ein Teelicht stellen, hab mir gleich mal eine gekauft, um sie später im Rucksack in hundert Stücke zerdrücken zu lassen-sehr cool -.- Der Tempel sah teilweise aus wie ein Stück aus Tikal in Mexiko (oder zumindest wie ich mir die Maya Tempel vorstelle…)

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Eigentlich wollten wir nachmittags ab 17 Uhr noch nach Petulu. Dort spielt sich gegen Nachmittag etwas eigenartiges ab- hunderte von weißen Vögeln wohnen in diesem Ort und fliegen um die Zeit durch die Lüfte, was toll aussehen soll. Leider hat der Eintritt gekostet, es hat sich einfach jemand an die Straße gestellt und meinte, wenn man hier weiterfahren möchte, solle man zahlen (zwar nicht viel, aber es geht ums Prinzip einer Touristenabzocke) und da hatten wir nicht so Bock drauf!


Was man auch super in Ubud machen kann und tun sollte ist einen traditionellen Tanz anschauen. Es gibt hier mehrere Shows, zu denen man gehen kann oder die auch schon vorher Tickets verkaufen. In der Show werden nicht nur traditionelle balinesische Tänze und Kostüme gezeigt, sondern auch die Geschichte Balis bzw die Religion der Balinesen schauspielerisch dargestellt- eine schöne Abwechslung und in jedem Fall unterhaltsam!

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Was kann man noch so in Ubud tun, getreu der Anleitung nach Eat,Pray and Love: Yoga!
Der Ort, der im Internet am ehesten empfohlen wird ist „The Yoga Barn“, man kann hier einzelne Yogastunden buchen und die Anlage ist sehr schön gestaltete, sowie international ausgelegt.
Zuerst sollte uns das Schicksal aber zu dem kleinen Uwe führen, eine Babykatze, die wir auf dem Weg dorthin zufällig entdeckten. Der kleine stand allein auf dem Gehweg. Völlig zersetzt und zerzaust und schriee wie am Spieß. Wenn ich mich zurück erinnere könnte ich schon wieder heulen- der bittere Beigeschmack an den ganzen schönen Orten in Bali sind eben die tausende und abertausende Straßenkatzen und –hunde Weit und breit war die Mutter oder Geschwister nicht zu entdecken und ich als gestandene Catlady kann natürlich nicht eiskalt einfach so weitergehen! Wir haben, nachdem Louisa etwas Kondensmilch besorgt hat, abgemacht, dass wenn wir den kleinen nach der Yogastunde hier immer noch finden, wir etwas unternehmen und ihn zur Tierrettung o.Ä. bringen.

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Die Yogastunde war ganz cool, es gibt viel Auswahl an Kursen. Wir hatten eher einen erwischt, bei dem es um Stimmyoga ging und irgendwie auch um zwischenmenschlichen Kontakt. So bestand der Kurs im groben daraus Laute von sich zu geben und sich den fremden Teilnehmern vorzustellen und „Wärme“ weiterzugeben. Als Louisa und ich uns gegenübersetzen sollten und einfach anstarren und dabei lächeln sollten, ging gar nix mehr und wir versanken in Tränen, konzentriert nicht loszuschreien vor Lachen. Alles in Allem kam man trotzdem mit einem guten und positiven Gefühl aus der Stunde und das ist der Effekt, den man doch haben will!

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Wir sind dann auf dem Rückweg mit dem Taxi zurück und haben vorher eine Auffangstation für Katzen ausfindig machen können „Villa Kitty Bali“, zu denen man gefundene Straßenkatzen bzw Babys bringen kann. Wenn der kleine Uwe da tatsächlich immer noch sitzt würden wir ihn direkt mit dem Taxi zur Villa bringen. Wir fanden ihn in schlafend und verschmutzt in einem Karton schlafend und nahmen direkt den ganzen Karton mit.

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Ich hab noch nie ein so verwahrlostes und süßes Kätzchen gesehen wie diesen kleinen Fratz, der noch so vor Energie und Lebensfreude strotzte wie dieser kleine Kerl! Er wurde rundum behandelt, die Leiterin ist eine britische (?) Dame und lebt voll und ganz für dieses Projekt, sie zeigte uns den Rest der Anlage und dass sich alles aus Spenden finanziert. „Villa Kitty Bali“ hat auch eine Facebook-Seite und wer den Straßenkatzen helfen will, kann hierüber auch Spenden geben (die Seite hat schon um die 10.000 Follower)! Wir sollten dem kleinen einen Name mit U geben, da alles Babies, die in dieser Woche zur Villa kommen mit diesem Buchstaben benannt werden- also UWE ist ja logisch!

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Uwe kam noch in Quarantäne, da er noch unter Beobachtung stand und wir fuhren mit einem Gefühl, Karma is a bitch digga, wieder zurück. Am späten Nachmittag gingen wir eine Runde joggen in den Reisfeldern und an den Einheimischen Dörfern vorbei, was einfach nur hammer war! Abends trafen wir uns mit Jonny und Matthias, den wir zufällig wieder getroffen haben, da dieser nun auch in Ubud angekommen war- So ein Zufall- in einem angesagten Warung (einheimischen Lokal), „Fair Warung“.

Am letzten Tag entschieden wir uns dazu natürlich noch einmal Uwe zu besuchen, der sich prächtig machte! Wir durften ihn ins Gras setzen, das er bestimmt zum ersten Mal gespürt hat, und er kletterte auf Bäume und hatte schon viel weniger Parasiten im Fell und schien quicklebendig!
Ich war so glücklich, dass wir dieses kleine Tierchen anscheinend retten konnten. Allerdings sind Adoptionen von Katzen und allgemein Tieren aus Bali, extrem aufwändig und beinahe unmöglich, da Indonesien zu den Ländern gehört, die laut EU zu der Kategorie gehört, in der ein Tier zunächst bis zu 2 Monate am Flughafen in Quarantäne muss und viele Auflagen erfüllt sein müssen, sodass man das Tier einfliegen darf. Das erzählte uns die Inhaberin der Villa Kitty Bali selbst und gerade sie möchte bestimmt, dass so viele Kätzchen wie möglich ein neues zu Hause bekommen… Tatsächlich musste ich ca 1 ½ Wochen später erfahren, als ich schon auf Zwischenstation zurück noch in Istanbul war, dass Uwe es nicht geschafft hatte. Er war wohl schon so dehydriert als wir ihn fanden, dass man nichts mehr machen konnte und die ersten zwei Wochen noch besonders kritisch sind, ob die Babies ohne Mama überleben- einfach schrecklich, hab echt geheult!

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Waren an dem Tag noch shoppen und bei einer balinesischen Massage, die ich nicht soo empfehlen kann (an sich schon, sie wird mit ganz viel Öl in Streichbewegungen vollzogen, aber unser Massageladen war einfach nicht so super). Aber in Ubud gibt es circa 3965969 Orte, an denen man sich massieren lassen kann, googelt am besten einfach den besten Laden 🙂 Am letzten Abend sind wir wieder durch Empfehlung von Tripadvisor in den besten Warung von Ubud gegangen „Warung Mama“, der tatsächlich von einer Big Mama geführt wird. Das Essen ist genial und besonders und alles mit speziellem Touch, kann ich einfach super empfehlen!

IMG_5061Für Louisa und mich sollte es am nächsten Tag nach Lombok gehen, eine Nachbarinsel von Bali- mehr dazu beim nächsten Mal.

                                                                                Eure Enna

Tipps auf einen Blick:

  • Restaurant „Nomad“, „Mama Warung“, „Fair Warung“
  • Souvenirs außerhalb kaufen
  • Tegallalang Reis-Terrassen und Tempel Gunung Kawi und Vogelort Petulu
  • Traditionellen Tanz
  • Villa Kitty Bali (Facebook!!!)
  • Monkey Forrest
  • Yoga bei „The Yoga Barn“

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